Zu schön fürs Internet.

Auf der Seite der Tagesschau ist in der Rubrik „Schlusslicht“ ein interessanter kleiner Artikel zu lesen. Angeblich hat ein internationales soziales Netzwerk für Geschäftskontakte (welches könnte das wohl sein^^) die Anzeige eines US-Unternehmens, das auf der Suche nach Webentwicklern war, einfach gelöscht. Die Begründung? Die in der Anzeige abgebildete Frau sei zu hübsch (!) um tatsächlich im Webbereich zu arbeiten (!). Man solle die potentiellen Arbeitnehmer nicht mit der holden Weiblichkeit, sondern Produktphotos locken. Bäbäm. Das ist doch mal ne Ansage und ein zweifelhaftes Kompliment für das Model. Sie ist zu schön fürs Internet. Tatsächlich scheint es aber in unserer Gesellschaft so zu sein, dass intelligent und geekig nicht mit schön und attraktiv zusammengeht, weder bei den Frauen, noch bei den Männern. Wenn man sich einen ITler oder eine ITlerin vorstellt, denkt man weniger an die hübsche Blondine von nebenan oder den smarten charismatischen Herren, der sein Studium mit kellnern finanziert, als an pompös-adipöse, tageslichtscheue und kettenrauchende Zeitgenossen, die sich nicht um ihr Aussehen scheren und klamottentechnisch irgendwo in den 80ern hängengeblieben sind. Das ist traurig, aber war. Niemand denkt bei den wohlproportionierten Messehostessen daran, dass diese vielleicht auch studiert haben könnten. Sie sind einfach nur die dummen Püppchen, Deko für die Graphikkarte. Zu schön, um klug zu sein. Wer sich so viel um sein Aussehen kümmert, hat wohl einfach nichts Wichtigeres zu tun und wahrscheinlich ist auch nichts anderes vorhanden, worauf sich das Ego stützen könnte. Wann immer mit hübschen Frauen im IT Bereich geworben wird, wird sofort von überall gerufen: „Das sind keine echten Geeks!“ Ja – nur, wie sehen echte Geeks denn aus? Eine schlanke, schöne Frau mit Minirock und Highheels wird per se schon mal nicht als Geek akzeptiert, nicht mal, wenn sie schwer kurzsichtig ist, alle Star War Filme mitsprechen kann und ein Ass in C++ ist. Sowas gibts nämlich einfach nicht und kann es nicht geben, denkt man. Im Falle des US-Unternehmens war es dann aber tatsächlich so, dass diese in der Anzeige u.a. auch eine attraktive Mitarbeitern abgebildet hat. Dumm gelaufen. Also gibt es sie doch, die schönen ITlerinnen? Was ist Eure Meinung dazu? Habt Ihr vielleicht auch schon mal gedacht „die kann kein Nerd sein, dafür ist sie zu hübsch!“ oder habt Ihr diesen Satz vielleicht sogar schon mal selbst gehört? Schließen sich Geeksein und Eitelkeit per se aus? Was denkt Ihr?

Gastartikel Numero Uno – von Heike :) „Natasha Walters Living Dolls. The Return of Sexism“.

Wir freuen uns, Euch unseren ersten Gastartikel präsentieren zu dürfen! Er wurde von Heike geschrieben (später mehr zu ihr) und greift unseren ‚Hostessen‚ Artikel auf. Viel Spaß beim Lesen :)

Gastbeitrag

Geeksisters – Worum geht es hier eigentlich?

Der Weltfrauentag am 8. 3. war Anlass für diverse Printmedien Sonderseiten zu Themen wie „Gleichberechtigung“ und „Eigenständigkeit“ zu bringen, für Google ein bemerkenswert uninspiriert mit Blümchen und Klischees versehenes Logo in Bauklotz-Optik zu präsentieren und für mich die schon lange geplante aber immer wieder aufgeschobene Lektüre von Natasha Walters Living Dolls. The Return of Sexism in Angriff zu nehmen.

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