Justine Sacco – Oder: Wie man in 140 Zeichen sein Leben ruiniert.

Justine Sacco arbeitet bei einer großen wichtigen Firma als, wie Tom Hanks es in „Der Krieg des Charlie Wilson“ ausgedrückt hat, sogenannte Pressepussie.

Ihr Arbeitgeber heißt IAC; zu dieser Firma gehören u.a. Ask.com, Match.com, Vimeo, About.com, CollegeHumor.
Ihr Job ist also nicht ganz unwichtig. Eher sogar ziemlich bedeutend, ist doch das, was sie veröffentlicht, prägend für das Image ihrer Firma. Ihr Name steht für ihren Arbeitgeber, sie hat daher im Prinzip keine eigene Meinung und auch keine eigenen Ansichten. Hat sie natürlich schon, allerdings gehört es zu ihrem Job, sich damit in vornehmer Zurückhaltung zu üben – offensichtlich nicht so ihr Ding, denn kurz vor einer Geschäftsreise nach Kapstadt/Südafrika twitterte sie Folgendes:

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Sexismus in der Bundeswehr – Gegen die Männer :D

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute (also gestern^^) entschieden, dass der sogenannte Haar- und Barterlass, der die Haar- und Barttracht der Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr regelt, rechtmäßig ist.

Warum, was ist da los? Ein Soldat mit einer grandiosen 40cm Haarpracht hatte dagegen geklagt, dass man ihn zwingen wollte, dieser mit der Schere zu begegnen. Und er hat verloren.

Nun gut sollte man denken, lange Haare sind im Kriegseinsatz ja auch eher unpraktisch. Wenn die nun im Stacheldraht hängenbleiben oder eine Strähne beim Schießen in die Augen gerät und man das Ziel verfehlt… Außerdem ist im olivgrünen Gepäck ja auch gar kein Platz für Shampoo, Spülung, Conditioner und ein Kamm- und Bürstenset.

Aber: Frauen dürfen! Das ist völlig ungerechtfertigte Ungleichbehandlung in seiner reinsten Form. #Aufschrei! Warum dürfen sich Frauen mit Zopfgummis und Haarnetzen behelfen, Männer aber nicht? Soldat ist Soldat, gerade in der Bundeswehr sollten nun wirklich alle gleich sein. Im Ernstfall könnte eine Unterscheidung der Geschlechter sogar schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

Bei männlichen Soldaten, so lautet die offizielle Stellungnahme, sei es notwendig, dem Bild des Soldaten in der Öffentlichkeit mitzuentsprechen. Ein entsprechendes Bild für weibliche Soldaten hätte sich seit der Öffnung der Bundeswehr für Frauen in 2001 noch nicht gefestigt, weshalb die Ausnahmen für die Haarlänge legitim seien. (Heise, 13.12.2013)

Äh ja, ist klar. Super Grund :D

Doch damit nicht genug – das Bundesverwaltungsgericht sieht die diversen Regelungen zur Haartracht auch als eine Form der Frauenförderung an: „Die Regelung über die Haartracht von Soldatinnen, die diesen auch das Tragen längerer Haare gestattet, stellt eine zulässige Maßnahme zur Förderung von Frauen in der Bundeswehr dar, die die striktere Regelung der Haartracht für männliche Soldaten nicht in Frage stellt“ lässt es verlauten. Einfach gesagt: wenn Frauen der Meinung sind, ihrem Wunsch nach einer Laufbahn in der Bundeswehr würden ihre individuellen Haarwünsche im Weg sein, dann muss hier eine Regelung geschaffen werden, die beides vereinbart. Während von den männlichen Soldaten erwartet wird, dass sie sich den Kurzhaarregelungen bei der Bundeswehr entweder unterwerfen oder aber auf diese Laufbahn verzichten (…) (Heise, 13.12.2013)

Das wird ja immer besser :D
„Frauenförderung“ widerspricht ja nun genau wie „Frauenquote“ dem Gleichberechtigungsdenken… Normalerweise müssten sich sämtlichen SoldatINNEN nach dieser Verlautbahrung aus Kameradschaft und Loyalität zu ihren männlichen Kollegen die Haare praktisch kurz schneiden. Werden sie aber nicht tun, denn soweit gilt der „wir sind alle gleich“-Gedanke dann wohl doch nicht, auch nicht beim Bund ;)
Oder doch? Warten wir es ab, das wäre wirklich mal eine schöne Geste, so zu Weihnachten :)