Boobstagram. Oder: Die Message zwischen den Brüsten?

Gerade geistert eine faszinierende Webseite durch die Blogs: Boobstagram. Der Name spricht für sich, wie man sieht:

Doch dahinter verbirgt sich mehr als nur eine Tittensammlung…

Mithilfe der Fotoapp Instagram werden Fotos von Brüsten hochgeladen – und das ganze soll zur Auflärung über Brustkrebs beitragen.  Eine Unterseite der französischen Webseite offenbart in der Google-Übersetzung einige Fakten zum Thema Brustkrebsrisiko und erklärt, sich mit der Aktion über das neue Medium besonders an die junge Generation wenden zu wollen. Nur irgendwie lenken die Brüste von der Message ab…oder?

Frauen genauso wie Männer – wer denkt dabei schon an Brustkrebs (außer vielleicht diejenigen, denen das Thema sowieso präsent ist)…

Ich will jetzt garnicht anfangen, mich darüber aufzuregen, dass sowas frauenverachtend sei – das ist es meiner Meinung nach nicht! Die Bilder wurden freiwillig hochgeladen, sehen nicht porno-mäßig sondern sehr ästhetisch aus und ich empfinde es eher als Indiz für unsere, im Vergleich zu anderen Teilen der Welt oder zur Vergangenheit, ziemlich freiheitliche Kultur, dass Weiblichkeit so offen gezeigt werden kann. Ein „auf die Brüste reduzieren“ findet auch nicht statt – man sieht ja nichts anderes, die Reduzierung wurde schon von den Fotografen vorgenommen.

Ich finde eher interessant: Ist das Ziel der Aktion, auf Brustkrebs aufmerksam zu machen, verfehlt? Was müsste man anders machen? Eine Art Logo (wie die Anti-Aids-Schleife) auf jedes Bild? Muss so eine Botschaft überhaupt so aufdringlich transportiert werden?

Ich habe mal einen Blick in einige Blogs und Seiten geworfen, die das Thema aufgreifen. Wie wird da über Boobstagramm berichtet?

Die Mehrheit z.B. Basic Thinking, AndroidPit, Saschak, Buzzfeed und Business Insider erwähnen den medizinischen Hintergrund und aufklärerischen Anspruch. Allerdings schwingt in mehreren Beiträgen etwas Amüsiertes und Verwundertes mit, sowie der Verdacht, weniger das Brustkrebsthema als die Brüste seiein der Anlass der Aktion.
Dann sind da aber noch Gizmodo und The Stir, die den Infoteil anscheinend komplett übersehen haben. Auf Gizmodo weidet man(n) sich vor allem am Anblick und die Autorin auf The Stir macht sich Gedanken über die Auswirkungen auf das Facebook-Profil von Boobstagram. Gerade von Gizmodo hätte ich diesen journalistischen Fail nicht erwartet…
Update: Auf der Seite Egofm lässt man sich sogar dazu hinreißen, das Gerücht, Faceook hätte für Instagramm soviel bezahlt, weil Mark Zuckerberg Boobstagram so gut gefallen habe. OMG.

In jedem Fall bleibt festzuhalten, dass sich mit Brüsten viele Berichte und Links erzeugen lassen, erst recht wenn dahinter noch ein wohltätiger/gut gemeinter Zweck steht. Auch die Geeksisters machen da natürlich gerne mit. Hehe.
Zwischen (im wahrsten Sinne des Wortes) den ganzen Brüsten hab ich dann übrigens sogar noch etwas geekiges entdeckt:

Soo, ich hoffe wir konnte euch einen etwas anderen Blick auf dieses Phänomen vermitteln und wollen natürlich zuletzt von euch wissen: Was haltet ihr von der Aktion? Ist sie gelungen oder nicht? Woran soll man das eurer Meinung nach beurteilen?

(Boobstagram
via
Basic Thinking)