Gamer Girls … (und wie die Welt sie sieht)

Dass Männer im weitesten Sinne (und längst nicht nur Geeks…) Stunden vor ihrem PC oder ihrer Konsole verbringen und mit Hingabe und Leidenschaft Spiele zocken, ist bekannt und gilt weitestgehend schon als „normal“ (von den ganz „bösen“ Shootern mal abgesehen, deren über-schädlicher Wirkung man sich in den Medien gerne immer wieder dann bedient, wenn ein Schul-Massaker stattgefunden hat, um schnellstmöglich einen Schuldigen zu finden und sowohl Eltern als auch Lehrer aus der Pflicht zu nehmen. -.- Aber das ist ein anderes Thema für später mal.)

Aber was ist eigentlich mit den Gamer Frauen? Und damit meine ich jetzt nicht die, die auf einem neumodischen rosa Gameboy einen virtuellen Bratpfannenhund füttern oder in die Sims die eitel Sonnenschein Familie züchten, die sie selbst nie haben werden, weil sie sich anstelle eines Geeks einen dummbratzigen Ed Hardy tragenden Macho als Ehe“Mann“ wählen… Ich meine die richtigen Gamer Frauen, die „Männerspiele“ spielen, aufregende EgoShooter, faszinierende süchtig machende MMORPGs, intelligente Knobelspiele wie Portal oder Raserei Geschichten wie Colin McRae? Die nimmt doch niemand ernst. Dabei sind wir schon auf eine recht ansehnliche Zahl angewachsen. Beim Release des ersten Teils von World of Warcraft standen bei Media Markt in Kiel immerhin drei Frauen mit in der Schlange, um zu den ersten zu gehören, die dieses epische Werk mit dauerhaft lebens-zerstörender Wirkung (bei falscher Handhabung) in den Händen halten. Bei Teil zwei und drei stieg die Anzahl beträchtlich.

Wie gesagt, ernst genommen werden wir nicht – ganz im Gegenteil. Das Bild, dass die Gesellschaft von uns hat, ist in höchstem Maße verzerrt. Mit „Gesellschaft“ meine ich in diesem Fall alle Nicht-Gamer, die keine Ahnung haben. Gamer sind natürlich eingeweiht und wissen, dass es nicht so ist, wie der ganze Rest denkt.

Nein, auch Frauen können richtig gute Gamer sein und trotzdem noch über ein nicht zu unterschätzendes Reallife verfügen UND nicht völlig hässlich oder gestört sein! Unglaublich, aber wahr ;) Bei WOW war ich mal in einer Gilde, die von einem Paar mit Kindern geführt wurde. SIE war als Magierin mehr als passabel. Ich selbst bin der Ansicht, meinen Job als Druiden auch mehr als gut gemacht zu haben – auch wenn meine Zeit dafür beschränkt war (blödes Studium halt…^^), meinetwegen sind wir nie gewiped. Jedenfalls erinnere ich mich nicht mehr :-D

Unter Nicht-Gamern hat man als Frau zwar einen schlechten Stand – unter Gamern allerdings ist man als Frau der absolute Hit ;) Jeder computerspielende Mann ist dankbar für eine Frau, die sein Hobby zum einen nicht nur komplett daneben findet (was ja auch recht selten und daher schon mal viel wert ist ), sondern es auch noch teilt! Und wenn man dann noch gut ist… dann verwandelt sich bei den Männern die anfängliche skeptische Ver-Wunderung ganz schnell in eine hingebungsvolle Be-Wunderung und das Aufgebot kann bestellt werden :) Zusammen auf den Epic Mounts bei Sonnenuntergang gen Ogrimmar zu reiten, die Allianz zu raiden und in den Wahnsinn zu treiben, gemeinsam auf den Drop des noch fehlenden Brustpanzers zu hoffen, der das Set endlich komplettieren soll… DAS ist WAHRE Romantik und wir Gamerinnen wissen das auch.