Femina feminae lupus est.

Könnte man jedenfalls meinen.

In einem Image Board bin ich auf einen Comic von Ben Garrison gestoßen, der in anschaulichen Bildern darstellt, was ich auch schon so manches Mal gedacht habe: Mag ja sein, dass unsere Gesellschaft in Punkto Gleichberechtigung noch Aufholbedarf hat (ich denke da z.B. an fehlende Wickeltische auf Herrentoiletten, Gleichberechtigung von Mann und Frau bei der Bundeswehr sowie die Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung der Männer auf das Niveau von Frauen, weil das nachweislich ein Problem ist, das auf gesellschaftlichen Missständen basiert) – aber sollten wir uns nicht gelegentlich auch mal die Zeit nehmen, auf Probleme in „unseren eigenen Reihen“ zu schauen und diese nach Möglichkeit zu beseitigen? Vieles von dem, was am männlichen Verhalten gegenüber Frauen kritisiert wird, bringen wir nämlich untereinander zur schauerlichen Perfektion – so zumindest meine persönliche Erfahrung.

Aber schaut Euch nach dem Break erstmal den Comic an :) Bitte klickt auf Vergrößern und auf „expand image“, sonst kann man die Schrift so schlecht lesen ;)Die Frau ist der Frau ein Wolf.Femina feminae lupus est

Da es sich um einen Comic handelt, wurde naturgemäß der Anschaulichkeit halber etwas übertrieben, ist klar, aber den Kern der Sache trifft es doch.

Insbesondere, was das Klamottenthema und das Babythema betrifft, kann ich eigentlich nur 100%ig zustimmen, was traurig ist. Warum so viel Missgunst, warum so viel Neid, Verachtung, Herabwertung? Anstatt wohlwollende Anerkennung zu zollen oder einfach gar nicht zu reagieren, werden besser aussehende, aufreizender gekleidete Frauen als frau selbst mit hasserfüllten Blicken bedeckt – gefolgt vom abwertenden Getuschel mit der besten Freundin (alternativ wird der begleitende Freund genötigt, zu bestätigen, wie billig das aussähe, oft während er ihr dabei sehnsüchtig und um Unauffälligkeit bemüht hinterher sieht). Setzt Euch mal nen Tag lang in die Innenstadt oder ein Einkaufszentrum und beobachtet die Szenarios, die sich da abspielen, das ist unglaublich. Umgekehrt ist es natürlich genauso: Die Frauen, die sich gern „aufbrezeln“, schauen ebenfalls missfällig auf diejenigen herab, die beschlossen haben, dass sie auch ohne Make-Up und Minirock schön sind und tuscheln mit ihren Freundinnen „wie man sich nur so gehen lassen könne“ – dabei wäre es doch ein viel angenehmerer Zug, sie einfach zu ignorieren.

Stehen wir als Frauen permanent unter Konkurrenzdruck? Wünschen wir uns insgeheim Uniformität, damit keine andere Frau mehr Chancen auf den besten Mann hat, als man selbst? Sind wir wirklich so selbstunsicher? Ist das anerzogen? Ist das evolutionsbedingt?

Unter Männern habe ich das übrigens in dem Maße nicht erlebt – sicher gibt es Anzuträger, die sich über die „Skater“ moquieren, während die „alternativ-öko“ gekleideten über die „Snobs“ herziehen, allerdings findet das in einem viel geringeren Maße statt. Der Grad der Toleranz (oder auch Gleichgültigkeit) ist viel höher. Warum? Dass Männer weniger unter Konkurrenzdruck stehen sollten, kann ich mir nicht vorstellen. Ist ihr Selbstbewusstsein vielleicht einfach größer? Haben sie weniger „Furcht“ vor ihren Geschlechtsgenossen? Und wenn ja, weshalb, was ist der Unterschied?

Mich würden Eure Meinungen und Erfahrungen dazu interessieren :)