Playstation Wonderbook: Book of Spells – Lesen ohne Worte?

Die E3 ist noch immer voll im Gange und es reihen sich die Berichte über die diesjährigen Knüller der Gamebranche dicht an dicht. Vor allem bei den Fans von Harry Potter sorgte eine Meldung für viel Aufsehen. Sony, die bereits für Pottermore mit Frau Rowling zusammen gearbeitet haben, kündigten einen weiten Titel an, bei dem Frau Rowling mitgewirkt haben soll. Dabei handelt es sich um das Wonderbook für die Playstation Move. In ganz simplen Worten geht es um Folgendes: man liest ein Buch vor dem PS Eye und dementsprechend erscheinen passende Animationen dazu auf dem Fernseher. Worte können nicht soviel sagen, wie ein gut gedrehtes Werbevideo, deshalb gucken wir uns das Ganze doch mal an: http://youtu.be/AHgev9b5E0A Ok und was hat nun Frau Rowling damit zu tun und ist diese Erfindung überfällig oder überflüssig? Hier geht es weiter: Für den ersten Titel der Wonderbook Reihe hat sich Frau Rowling bereit erklärt mit Sony zusammen zu arbeiten und sie stellt nicht nur den Inhalt ihrer Buchreihe „Harry Potter“ zur Verfügung, sondern wird noch ein paar neue Informationen beitragen. Das Spiel wird „Book of Spells“ heißen und es wird darum gehen sämtliche Zaubersprüche aus der Harry Potter Welt zu lernen. Zusätzlich bekommt man ein paar Hintergrundinformationen und lustige Anekdoten. Jeder Potter-Fan brennt sicherlich darauf diesen neuen Content zu bekommen und mag er noch so klein sein. http://youtu.be/Gnns8lkyPYw Wonderbook verwendet also Augmented Reality Technologie, um kleine Geschichten zu erzählen. Man hat eine Art weißen „Buch-Controller“ vor sich liegen und die Camera zaubert daraus auf dem Fernseher ein richtiges Buch mit Seiten zum blättern, die aber nicht wirklich existieren. Auf dem Bildschirm sieht diese Buchwelt ganz cool aus aber von außen betrachtet wirkt es nochmal ganz anders. Hier ein Clip dazu: http://youtu.be/xGuKaCQYd0w Ich kann mir nicht helfen, es überzeugt mich einfach nicht. Es hat wohl seinen Grund, warum die Werbetrailer nur das zeigen, was auf dem Fernseher zu sehen sein würde. Schaut man von außen zu, wirkt es doch irgendwie lahm. Man hat nicht wirklich ein tolles Buch vor der Nase sondern ein weißes Stück irgendwas und der Controller wird nur auf dem Bildschirm zum Zauberstab. Und irgendwie muss mir der Teil des Vorlesens entgangen sein, denn das Spiel selbst plappert einen dauerhaft voll. Mit einem echten „Buch“ hat Wonderbook kaum Gemeinsamkeiten. So wie es aussieht wird einem mehr Vorgelesen, als das man selber liest und tatsächlich gibt es gar kein Buch, außer auf dem Fernseher. Dieser ironische Clip bringt es so ziemlich auf den Punkt, was mich an der ganzen Sache so stört: http://youtu.be/IDMlkxq4bqE Als ich das erste mal von Wonderbook hörte, dachte ich es sei vielleicht ein guter Weg, um Kinder ans Lesen heran zu führen. Aber auf dem zweiten Blick finde ich nicht, dass dieses Spiel etwas zur Entwicklung der Fantasie eines Kindes beiträgt oder es zum Lesen von Büchern motivieren könnte. Vielmehr übersteigt es nicht den Wert eines normalen Videospiels und ist dabei meines Erachtens auch noch recht unkreativ. Eigentlich schade, denn grundsätzlich finde ich es eine gute Idee Lesen interaktiver zu gestalten. Allerdings sollte Lesen weiterhin auf Buchstaben basieren und nicht auf bunten Animationen. Was denkt ihr darüber? Ist es vielleicht doch eine gute Sache und nur die Trailer enttäuschend, oder braucht die Welt sowas nicht wirklich? (via The Mary Sue & Geekosystem)